Regionalzug vor Alpenkulisse

Wohin mit dem 49-Euro-Ticket?

Das sind die schönsten Reiseziele

Am 1. Mai ist es endlich soweit: Das langerwartete Deutschlandticket geht an den Start! Für 49 Euro im Monat könnt ihr dann deutschlandweit den öffentlichen Nachverkehr nutzen und damit ganz flexibel quer durchs Land reisen. Wenn das mal nicht Grund genug ist, die Ausflugstaschen zu packen, um die schönsten Ausflugsziele in Deutschland zu entdecken. Wir verraten, welche Zugstrecken sich mit dem 49-Euro-Ticket besonders lohnen, klären alle wichtigen Fragen rund um das Sonderangebot und haben noch dazu passende Ferienwohungen für euren Heimaturlaub herausgesucht.


Infos zum 49-Euro-Ticket

Mann hält Smartphone in der Hand

Was ist das 49-Euro-Ticket?

Das 49-Euro-Ticket ist ein Sonderangebot für den deutschlandweiten Nahverkehr, welches das 9-Euro-Ticket aus dem Sommer 2022 ablöst. Im Rahmen des dritten Entlastungspakets von Bund und Ländern können Zugreisende ab dem 1. Mai 2023 dauerhaft bundesweit für 49 Euro pro Monat unbegrenzt viele Fahrten im öffentlichen Nahverkehr zurücklegen. Das Angebot gilt also nicht nur im ÖPNV eurer Stadt beziehungsweise eures Verkehrsbundes, sondern länderübergreifend in der gesamten Bundesrepublik. 

Gilt das 49-Euro-Ticket auch im Fernverkehr?

Das 49-Euro-Ticket ist ausschließlich für den Nahverkehr gültig. Dazu zählen neben den Regionalzügen jegliche Transportmittel der jeweiligen Verkehrsbetriebe wie S-Bahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. In manchen Regionen umschließt das Angebot sogar Fähren wie etwa in Hamburg, die auch Teil des öffentlichen Nahverkehrs sind. Fernzüge wie ICE, IC und EC sind von dem Ticket ausgeschlossen. Demnach müsst ihr hierfür ein entsprechendes Ticket separat erwerben.

Wie erhalte ich das Deutschlandticket?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das 49-Euro-Ticket zu erwerben. Ihr könnt das Ticket zum Beispiel per App im DB Navigator oder direkt über die Vertriebskanäle vieler Verkehrsbetriebe kaufen. Auch auf der Website der deutschen Bahn und an den DB Reisezentren ist der Kauf möglich. Übrigens: Ihr könnt euch das Ticket jetzt schon holen – der Vorverkauf startete bereits am 3. April. 

Für wen lohnt sich das 49-Euro-Ticket?

Aufgrund der Inflation und steigenden Energiekosten richtet sich das Ticket in aller erster Linie als Entlastungspaket an Pendlerinnen und Pendler. Gleichzeitig soll es als Anreiz dienen, dass mehr Menschen auf den klimaschonenderen Bahnverkehr umsteigen und weniger zum Auto greifen. Wer also die schönsten Reiseziele in Deutschland nachhaltig per Regionalbahn erreichen möchte, ist mit dem Deutschlandticket bestens bedient.

Gibt es Ermäßigungen für das 49-Euro-Ticket?

Je nachdem, ob ihr Auszubildende, Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Arbeitnehmende mit Job-Ticket seid, ist ein Rabatt möglich. Dieser unterscheidet sich jedoch von Bundesland zu Bundesland. In welchem Rahmen sich die Vergünstigung bewegt, hängt ganz von dem Bundesland ab. Auch hier lohnt es sich, sich detailliert bei der Verkehrsgesellschaft zu informieren.

Was passiert mit meinem Monats-/Jahresabo?

Wenn ihr bereits ein Monats- oder Jahresabo habt und zum 49-Euro-Ticket wechseln möchtet, solltet ihr beachten, dass nicht alle Verkehrsgesellschaften automatisch das Abo umbuchen. Viele Verkehrsbetriebe informieren euch jedoch vorab, wie und wo das möglich ist. Beachtet bei einem Wechsel zum 49-Euro-Ticket, dass euer laufendes Abo einen Tag vor Start des Deutschlandtickets endet und damit auch etwaige Zusatzleistungen wie Bestimmungen zur Mitnahme oder Übertragbarkeit entfallen. Es zeichnet sich jedoch ab, dass es je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen hinsichtlich der Mitnahme weiterer Personen geben wird. Detaillierte Informationen findet ihr auf der Website der jeweiligen Verkehrsgesellschaft.

Ist das Ticket monatlich kündbar?

Ja, das 49-Euro-Ticket ist monatlich kündbar. Dennoch solltet ihr beachten, die Kündigung fristgerecht einzureichen. Das heißt: Wenn ihr bis zum jeweiligen 10. des Monats das Abo beendet, wird es für den kommenden Monat nicht verlängert.

Können Kinder, Hunde und Fahrräder kostenlos mitgenommen werden?

Wie sonst üblich, fahren Kinder unter sechs Jahren kostenlos mit Erziehungsberechtigten mit; Kinder ab sechs Jahren benötigen hingegen ein eigenes 49-Euro-Ticket. Die Mitnahme von Hunden und Fahrrädern ist nicht im Sonderangebot mitinbegriffen. Hierfür könnt ihr auch kein separates Deutschlandtickets erwerben, sondern benötigt eine extra Fahrkarte je nach den Tarifbestimmungen des jeweiligen Verkehrsbundes.

Ausführliche Informationen rund um das 49-Euro-Ticket findet ihr bei der Deutschen Bahn >>

Die schönsten Strecken

Unbegrenzt viele Fahrten durch gesamt Deutschland für gerade einmal 49 Euro im Monat – wie wärs da mit einem Heimaturlaub? Schließlich ist oftmals allein schon der Weg das Ziel und Deutschland wartet mit einer Bandbreite an Zugstrecken durch malerische Landschaftskulissen auf. Das Motto: zurücklehnen, aus dem Fenster schauen und genießen. Die schönsten Strecken mit tollen Ausflugsmöglichkeiten haben wir hier für euch vorbereitet:


Ab Dresden in die Sächsische Schweiz

Bastei in der Sächsischen Schweiz

Keine Stunde benötigt der Regionalzug von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden in die Sächsische Schweiz. Ob Rathen, Königstein oder Bad Schandau – der Zug führt euch auf seiner Strecke (immer der Elbe entlang, aus dem Fenster schauen lohnt sich!) zu diversen Anlaufstellen für einen Ausflug in das Wanderparadies. Im Elbsandsteingebirge warten Highlights wie die Bastei, der Falkenstein, die Festung Königstein oder Burg Hohnstein. Und auch Dresden ist mit dem Regionalzug von anderen Knotenpunkten Deutschlands schnell erreicht: Ab Leipzig seid ihr gerade einmal 1 Stunde 40 Minuten unterwegs, von Berlin benötigt die Regio etwa 3 Stunden und 25 Minuten. Ideal für Reisende, die ein verlängertes Wochenende in der Sächsischen Schweiz planen.



Von Hamburg nach Sylt

Leuchtturm auf Sylt

Lust, ein bisschen Nordseeluft zu schnuppern? Dann nichts wie los zum Syltexpress, der euch ab Hamburg-Altona nach Westerland führt. Knapp drei Stunden benötigt der Regionalzug, der unter anderem auch in dem Hafenstädtchen Husum einen Halt einlegt. Neben Sylts Inselhauptstadt selbst könnt ihr auf dem Eiland noch viele weitere tolle Highlights wie den Ellenbogen (nördlichste Landzunge der Insel), die Uwe-Düne, die südliche Spitze rund um Hörnum oder Keitum entdecken. Auch Wattwanderungen sind ab Sylt möglich, die Exkursionspunkte findet ihr in Sylt-Ost.

Top-Ferienwohnungen auf Sylt:


Ab Koblenz entlang Mosel oder Rhein

Weinberge an der Mosel

Einmal bitte durch eins der schönsten Weinanbaugebiete Deutschlands – dabei ist zurücklehnen, staunen und genießen bei der Fahrt durch die Moselregion absolut erlaubt! Ausgangspunkt für die malerische Bahnreise ist das pfälzische Koblenz, wo Rhein und Mosel aufeinandertreffen. Von hier aus müsst ihr euch entscheiden – soll es die malerische Mosel entlang nach Trier weitergehen oder folgt ihr dem Rhein in Richtung Mainz? Keine Sorge, ihr könnt keine falsche Entscheidung treffen, denn beide Städte sind mehr als lohnenswert und bieten sich hervorragend für einen Tagesausflug an: Während ihr nach Trier etwa 1,5 Stunden braucht, seid ihr in nicht einmal einer Stunde in Mainz.

Porta Nigra in Trier

Die älteste Stadt Deutschlands ist ein Must-See für alle Kulturbegeisterten, die sich gerne vom Charme vergangener Bauten verzaubern lassen. Stolze neun UNESCO-Welterbe warten darauf, von euch entdeckt zu werden. Besonders sehenswert ist die römische Stadtbefestigung Porta Nigra, der Dom St. Peter sowie das Amphitheater, die Barbarathermen und die alte Römerbrücke.

St. Martin zu Mainz

Die Spuren des Weinanbaus sind in Mainz unverkennbar und wer nach einer Weinverköstigung sucht, ist hier genau richtig: Lass euch hierfür das Mainzer Marktfrühstück auf dem Liebfrauenplatz nicht entgehen, welches in den warmen Monaten immer samstags stattfindet. Anschließend lohnt sich ein Spaziergang durch die Altstadt mit ihren herrlichen Fachwerkhäusern.



Weiter nach Köln
Ab Koblenz ist auch die rheinische Metropole Köln nicht weit. Weniger als 1,5 Stunden dauert die Fahrt in Richtung Nordwesten der Republik – ganz ohne Umstieg! Nachdem ihr hier den Klassikern wie dem Kölner Dom oder der Hohenzollernbrücke einen Besuch abgestattet habt, solltet ihr euch für einen locker-flockigen Tagesausklang eine Kneipentour nicht entgehen lassen.

Mit der Bäderbahn quer durch Usedom

Strand auf Usedom

Ostsee-Fans aufgepasst! Mit dem 49-Euro-Ticket könnt ihr auch das Angebot der Verkehrsbetriebe auf der Ostseeinsel Usedom nutzen. Hier könnt ihr mit der Bäderbahn ab Zissow bis ins polnische Swinemünde die schönsten Seebäder an der Küste abklappern und in Genuss der traumhaften Bäderarchitektur kommen. Neben Heringsdorf stehen auch die Kaiserbäder Ahlbeck und Bansin auf dem Fahrplan. 

Reisende aus dem Norden und Osten Deutschlands können mit der Regionalbahn ganz bequem nach Usedom anreisen. Ab Berlin verkehrt zum Beispiel im Zwei-Stunden-Takt eine Regionalbahn ohne Umstieg nach Züssow, die Fahrt dauert hierbei gerade einmal zweieinhalb Stunden. Mit drei Umstiegen und einer Fahrtzeit von viereinhalb Stunden ist auch die Anfahrt aus Hamburg mit dem Regionalzug absolut machbar. Dafür müsst ihr unter anderem in Rostock und in Stralsund den Zug wechseln.


Bodensee: Von Radolfzell nach Lindau

Ausblick auf Bodensee

Einmal mit der Bahn am „schwäbischen Meer“ entlang – mit der Bodenseegürtelbahn kein Problem! Diese verbindet Radolfzell mit Lindau, umsteigen müsst ihr für die weniger als zwei Stunden Fahrt lediglich in Friedrichshafen. Da ihr mit dem 49-Euro-Ticket unbegrenzte Fahrten zurücklegen könnt, lohnt es sich, den Umstieg für einen kleinen Zwischenstopp zu nutzen und so viel wie möglich von der Hafenstadt am Bodensee mitzunehmen. Und auch die Fahrt selbst ist eine Augenweide: Lehnt euch zurück und genießt das See- und Bergpanorama am Dreiländereck.

Mit der Regio zum Bodensee:
  • Ab München zum Bodensee: München Hbf nach Lindau-Insel in 2 Stunden und 25 Minuten
  • Ab Stuttgart zum Bodensee: Stuttgart Hbf über Aulendorf oder Singen nach Friedrichshafen in 3 Stunden und 10 Minuten

Ab München in die Alpen

Alpenpanorama bei Berchtesgaden

Ab München habt ihr zahlreiche Möglichkeiten, mit dem Regionalzug bequem in die Alpen zu gelangen. Ob zur Zugspitze oder zum Tegernsee – wir verraten euch, welche Verbindungen euch zu eurem Alpenparadies im Süden der Bundesrepublik führen. Wer einen Tagesausflug plant, findet in München ein großzügiges Hotel-Angebot.

Gipfel der Zugspitze

Zur Zugspitze

Wie wäre es mit einem Ausflug zu Deutschlands höchstem Gipfel? Mit dem Regionalzug gelangt ihr ab München Hauptbahnhof auf direktem Wege in weniger als 1,5 Stunden nach Garmisch-Partenkirchen. Von dort verkehrt im Anschluss ein weiterer Zug bis nach Grainau zum Fuße der Zugspitze. Ab dann ist jedoch Vorsicht geboten: Da alle weiteren Stationen ab Grainau nicht mehr zum öffentlichen Nahverkehr zählen, benötigt ihr für die Weiterfahrt auf das Zugspitzplatt ein separates Ticket.

Steg am Tegernsee
Zum Tegernsee

Mit der Bayerischen Regiobahn, kurz BRB, geht’s an einen der schönsten Seen Deutschlands. In unter einer Stunde erreicht ihr ab dem Münchner Hauptbahnhof den malerischen Tegernsee. Genießt hier das traumhafte See- und Alpenpanorama, flaniert die Schloßpromenade entlang oder startet eine Wanderung. Wir empfehlen den Höhenweg Rottach oder die Almenrunde über Neureuth, Gindelaalmschneid und die Kreuzbergalm.



Weitere Ausflugsideen
  • Mit der Schwarzwaldbahn von Offenburg zum Bodensee: Euch erwarten Bergwälder und zahlreiche Tunnel.
  • Mit der Höllentalbahn von Freiburg nach Villingen: Euch erwartet die steilste Zugstrecke Deutschlands.
  • Von Bad Reichenhall nach Berchtesgaden: Euch erwartet schönstes Alpenpanorama.

Lohnt sich das 49-Euro-Ticket?

Jemand fotografiert aus Zug

Mit der Einführung des 49-Euro-Tickets stellt sich mit Sicherheit vielen von euch die Frage, wo sich das Angebot besonders lohnt. Dabei zeigt sich, dass vor allem Fernpendlerinnen und -pendler mit dem Deutschlandticket kräftig einsparen können. Diese Bahnstrecken stechen dabei besonders hevor:

  • München – Augsburg: Ersparnis von etwa 2.000 Euro im Jahr
  • Köln – Düsseldorf: Ersparnis von etwa 2.500 Euro im Jahr
  • Wiesbaden – Frankfurt: Ersparnis von etwa 1.300 Euro im Jahr
  • Hannover – Göttingen: Ersparnis von etwa 2.500 Euro im Jahr

Auch für die Ausflüglerinnen und Ausflügler unter euch, die den Nahverkehr vorzugsweise mit Ländertickets nutzen, ist das 49-Euro-Ticket ein guter Deal. In Bayern kostet das Bayern-Ticket für eine Person 27 Euro pro Tag, das Länderticket in Baden-Württemberg ist ab 25 Euro erhältlich. Das 49-Euro-Ticket lohnt sich demnach schon bei einem Wochenendtrip im Monat. Und was ist eigentlich mit dem Fernverkehr? Lohnt sich das 49-Euro-Ticket als kostengünstige Alternative für weite Strecken wie etwa München – Berlin? Das kommt ganz darauf an, wie viel Zeit euch eure Reise wert ist! Stolze zehn Stunden und 26 Minuten seid ihr hier mit dem Regionalzug unterwegs, außerdem müsst ihr drei Mal umsteigen. Von Frankfurt nach Stuttgart sind es hingegen nur drei Stunden und 36 Minuten mit zwei Umstiegen in Heidelberg und Karlsruhe.


Noch mehr Ausflugsideen gesucht? 


Fazit

Klimaschonend und günstig unterwegs – um das 49-Euro-Ticket kommt wohl niemand herum, der flexibel den öffentlichen Nahverkehr nutzen möchte. Nicht nur Pendlerinnen und Pendler genießen die Vorteile des Deutschlandtickets, auch Entdeckerinnen und Entdecker können eine Tour durch die Bundesrepublik starten und die schönsten Sehenswürdigkeiten in Deutschland bereisen. Schnell werdet ihr merken, dass bei den schönsten Strecken des Landes allein schon der Weg das Ziel ist. Von Bahnreisen angefixt? Dann solltet ihr euch die schönsten Bahnstrecken für Zugreisen in Europa ansehen.

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Wer schreibt hier?

Ronja Preißler_Quadrat
Ronja Preißler

Ob bei meiner Rucksackreise durch den Süden Afrikas, einer Wüstentour durch 1001 Nacht oder meinem Auslandssemester im eisigen Baltikum – meine Faszination für fremde Länder hat mich schon an einige spannende Orte geführt. Umso schöner ist es, in der CHECK24 Online-Redaktion über meine Reiseleidenschaft schreiben zu können. Mit meinen Blogartikeln, Reisetipps und Hotelbeschreibungen kann ich dabei hoffentlich den Einen oder Anderen für ein nächstes Reiseziel inspirieren.