Kerzen und Kürbisse zu Halloween

Halloween Gruselreise:
Die schaurig-schönsten Orte in Deutschland

Der mystische Herbst steht vor der Tür und hat das passende Wetter für die Gruselsaison im Gepäck. Wer das beliebte Schauderfest Halloween in stilechter Umgebung feiern möchte, findet dazu in Deutschland zahlreiche Gelegenheiten und Orte. Ob verlassene Lungenheilanstalt, Schlösser mit schauriger Geschichte oder verwilderte Erlebnisbäder – hier ist Gänsehaut garantiert! Entdeckt diese spannenden Lost Places und erfahrt ihre schauderhaften Geschichten. Dabei kommt jeder Gruselfan auf seine Kosten!


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Pestkapelle, Weilheim

Schaurige Kapelle in Oberbayern
Versperrte Tür der Kapelle Pollingsried© 5-Seen-Land.de | Müller

Mitten im idyllischen Oberbayern findet sich einer der gruseligsten Orte des Landes: der Pestfriedhof in der Nähe von Weilheim. Die Bewohner erzählen sich schaurige Geschichten über den Ort, zum Beispiel sollen hier die Leichen der Pestkranken kurzerhand in den Brunnen geworfen worden sein, sodass die Seelen niemals die ewige Ruhe fanden. Insgesamt befinden sich auf dem Gelände der tief im Wald befindlichen Kapelle fünf dieser Wasserstellen, angeordnet in der Form eines Pentagramms. Es wird sich zudem erzählt, dass der gesamte Wald einem dunklen Fluch unterliegt und hier des Öfteren schwarze Messen abgehalten werden. Wer mutig genug ist, nimmt sich seinen ausgehöhlten Kürbis und ein paar Kerzen und macht sich auf zur mystischen Pollingsrieder Kapelle. 


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Beelitz-Heilstätten

Einer der bekanntesten Lost Places Europas
verlassener Flur

Die Beelitz-Heilstätten, ein paar Kilometer südwestlich von Potsdam, zählen zu den bekanntesten verlassenen Orten Europas. Erbaut zwischen den Jahren 1898 und 1930, diente der denkmalgeschützte Bau als Lungenheilanstalt für Menschen mit Tuberkulose. Interessant: Im Jahr 1902 galt die Heilanstalt als modernstes Krankenhaus der Welt, bevor es im Ersten und Zweiten Weltkrieg als Lazarett und Sanatorium für Soldaten genutzt wurde. Der Großteil des Geländes ist seit dem Jahr 1994 verlassen und es wird gemunkelt, dass hier ab und an satanische Messen stattfinden.

Wer – verständlicherweise – nicht auf eigene Faust herumspazieren möchte, kann sich einer der informativen Touren anschließen. Heute ist der Ort ein beliebtes Ziel von Geschichtsinteressierten, Fotografinnen und Fotografen und sogar Filmteams – neben einem Horrorfilm drehten hier auch schon die ProSieben-Moderatoren Joko und Klaas. Auch werden Teile des ehemaligen Geländes für heutige Kliniken genutzt: darunter eine neurologische Rehabilitationsklinik und ein Parkinson-Fachkrankenhaus.


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Erlebnisbad Basso, Bad Schmiedeberg

Einsames Schwimmbad
Johannisfriedhof in Leipzig© CHECK24/Hanke

Das heute verlassene Schwimmbad Basso wurde 1993 als Prestigeobjekt in Bad Schmiedeberg unweit von Leipzig erbaut und galt als absoluter Publikumsmagnet. Durch das Entstehen von weitaus moderneren Bädern im Umland verlor das Bad bei den Besucherinnen und Besuchern aber seinen Reiz und wurde schließlich 2009 gänzlich geschlossen. Seitdem entwickelte sich der Bau zu einem verlassenen Ort, der mit seinen eingeschlagenen Scheiben und zugewachsenen Schwimmbecken eine ganz besondere Mystik ausstrahlt. Verbinden könnt ihr euren Trip zum Lost Place in Bad Schmiedeberg übrigens mit einer Städtereise nach Leipzig

Für ein wenig Grusel nehmt ihr in der wirklich schönen sächsischen Großstadt zum Beispiel an einer nächtlichen Geister- oder Friedhofswanderung durch die City teil. Friedhofsfans unter euch sollten unbedingt dem monumentalen Südfriedhof nahe dem Völkerschlachtdenkmal sowie dem kleinen Johannisfriedhof am ebenfals sehenswerten Grassimuseum einen Besuch abstatten.

Woher stammt Halloween überhaupt?
Im Gegensatz zur landläufigen Annahme stammt Halloween nicht aus den USA, sondern aus Irland. Zu vorchristlichen Zeiten feierten die Kelten das sogenannte Samhain, welches als eines der wichtigsten Feste überhaupt galt. Genau wie heute fiel Halloween damals schon auf den 31. Oktober. Die Kelten glaubten, dass sie an dem Tag eine Verbindung in die Schattenwelt herstellen und mit den Toten kommunizieren konnten. In der heutigen Zeit ziehen kleine, verkleidete Gruselfans von Tür zu Tür, um fleißig Süßigkeiten aus der Nachbarschaft einzusammeln.

04

Ofnethöhlen, Nördlingen

Grausiger Fund aus Urzeiten
Totenköpfe© CHECK24/Dittmer

Direkt an der beschaulichen Grenze von Bayern und Baden-Württemberg, im beschaulichen Nördlingen, befinden sich die schauerlichen Ofnethöhlen. Hier entdeckte ein Forscher zu Beginn des 20. Jahrhunderts genau 33 Schädel von Frauen, Männern und Kindern. Die Herkunft oder der Grund für diese furchtbare Entdeckung ist bis heute nicht vollständig geklärt, allerdings gibt es eine Vermutung: Da alle Schädel nach Westen ausgerichtet und mit Schmuckstücken versehen waren, könnte es sich um Überreste eines grausamen Rituals von vor über 10.000 Jahren handeln. Andere Theorien gehen gar von Kannibalismus aus. Die Höhlen sind frei zugänglich, heute sogar totenkopffrei und eignen sich zudem als hervorragende Fotomotive!


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Halbinsel Wustrow, Ostsee

Die verbotene Geisterstadt
Landzunge von Rerik zur Halbinsel Wustrow

Verlassene Häuser, deren Fassaden von der Zeit in gräulich-triste Antlitze verwandelt wurden, strahlen eine geisterhafte Stimmung aus. Die Halbinsel Wustrow an der Ostsee diente zur Zeit des Zweiten Weltkriegs als Stützpunkt der Luftwaffe, bevor der Ort nach dem Krieg zum Spionagestandort der Roten Armee umfunktioniert wurde. Die circa zehn Quadratkilometer große Halbinsel ist für den herkömmlichen Besucher nicht ohne Weiteres betretbar, da auf dem gesamten Gelände weiterhin unzählige militärische Überbleibsel verteilt liegen. Eine Möglichkeit der Besichtigung wäre eine Fahrt mit dem Schiff MS Salzhaff vom Ostseebad Rerik aus, welches direkt an den Geisterhäusern vorbeifährt. Für eine Entdeckungsreise auf dem Landweg empfiehlt sich eine Führung über das Gelände.


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Museum für Sepulkralkultur

Museum über das Sterben
Alte Särge im Sepulkralkultur Museum© Sepulkralkultur Museum Kassel | Wirkus

Im hessischen Kassel finden Museumsfans den etwas anderen Gruselkick. Die hier dargestellte Sepukralkultur, die sich um nichts Geringeres als Gräber, Särge und Bestattungsriten dreht, begeistert mit schauderhaften Fakten. Dabei steht allerdings nicht wirklich das Gruseln im Mittelpunkt, sondern der Informationscharakter. Die Ausstellung umfasst Exponate aus Deutschland wie zum Beispiel Leichenwägen, Särge, Grabsteine und Trauerkleider aus den vergangenen Jahrhunderten. Verschiedene Filme bilden einen passenden Zusatz und begeistern Besucherinnen und Besucher. Auf einer informativen Führung durch die Museumsräume vielleicht einen ganz neuen Blickwinkel auf das Thema Sterben.

Warum werden an Halloween eigentlich Kürbisse ausgehöhlt?
Zur Zeit der Kelten galt das Aushöhlen von Kürbissen und das Platzieren von Kerzen im Inneren als Tradition, die dazu dienen sollte, böse Geister zu vertreiben. Dies ist auch der Grund, weshalb Orange als Farbe des Festes gilt.

07

Gespensterwald Nienhagen

Grusel an der Ostsee
Der Gespensterwald Nienhagen an der Ostsee© Check24/Volkmann

Das gespenstische Waldstück liegt direkt an der Ostsee und ist Teil des Ortes Nienhagen. Die dortigen Eichen, Buchen und Eschen sind durch den Wind und das Salzwasser besonders geformt und zwischen 90 und 170 Jahren alt. Durch die völlige Abwesenheit von Büschen und anderweitigem Strauchwerk zwischen den Bäumen wirkt der Waldabschnitt noch einmal gespenstischer. Gerade zur Dämmerung oder bei Nebel werden die knorrigen Stämme und Äste besonders in Szene gesetzt und verbreiten eine atemberaubende Mystik, die auf einem Foto festgehalten werden sollte.


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Waldfriedhof Stahnsdorf

Bekannte Filmkulisse
Kirche Stahnsdorf im Schnee

Was eignet sich besser für einen Gruselausflug als ein waschechter Friedhof? Der Waldfriedhof Stahnsdorf liegt direkt vor den Toren Berlins und lockt Gruselfans mit seinen hochgewachsenen Bäumen und den markanten Grabsteinen aus vergangenen Zeiten. Die hier begrabenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg sollen noch auf dem Gelände herumspuken und ihren Geisteratem in die Nacken der lebendigen Besucher hauchen. Da ist es kein Wunder, dass die Ruhestätte als Drehort für die berühmte Netflix-Serie „Dark“ auserkoren wurde. Mehr zu berühmten Drehorten von Top-Serien könnt ihr übrigens hier lesen.


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Krematorium Dessau

Ein bisschen wie im Horrorfilm
Urne auf Trauerfeier

Zwischen den Jahren 1910 und 1980 wurden im heute stillgelegten Krematorium Dessau circa 100.000 Menschen eingeäschert – die Bestattung der Urnen erfolgte auf dem direkt anschließenden Friedhof. Ein Ausflug hierher ist nichts für schwache Nerven, denn im Inneren des verfallenen Gebäudes findet sich noch einiges an schauerlichen Dingen wie Verbrennungsöfen und eine Aschemühle. Über die Zeit ist der Ort zudem Opfer von Vandalismus geworden, was dem Gänsehautfaktor aber keinen Abbruch tut. Daher ist das Betreten des Geländes heute auch nicht mehr gestattet. Dennoch, auch von Weiten und besonders in den frühen Abendstunden strahlt das düstere Bauwerk eine besondere Atmosphäre aus, die sich echte Gruselfans nicht entgehen lassen sollten.


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Hamburg Dungeon

Die gruselige Seite der Hansestadt
Vorstellung im Hamburger Dungeon © Hamburg Dungeon

Ganze 90 Minuten dauert eine Tour durch das Hamburger Dungeon – die haben es allerdings in sich! Authentische Schauspieler führen durch über 600 Jahre schaurige Hamburger Geschichte mit Protagonisten wie Seeräuberlegende Klaus Störtebeker oder der grausamen Maria Katharina Wächtler, die ihren Mann zerteilte und in einzelnen Paketen verschickte. Darüber hinaus lernt ihr hier alles über Hinrichtungen, Brände, Folterinstrumente und die Pest. Das Besondere an dem Hamburger Dungeon ist, dass ihr hier Teil der Inszenierung seid, Nervenkitzel ist also garantiert!

Die Altersgrenze liegt bei zehn Jahren. Am 31. Oktober findet hier natürlich ein ganz besonderes Halloween-Event statt. Die Attraktionen, Rundgänge und finsteren Gestalten sind dabei so schauderhaft, dass der Eintritt erst ab 18 Jahren erfolgen kann. Weitere Tipps für euren Heimaturlaub in Hamburg haben wir hier für euch gesammelt. 


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Hofmarktstubn im Turm zu Schloss Schedling

Gruselige Übernachtung
Der Turm zu Schloss Schedling© booking, Hofmarktstubn im Turm zu Schloss Schedling, "CHECK24"

Ihr wollt in einer richtig gruseligen Ferienwohnung übernachten? Dann seid ihr im südostbayerischen Trostberg genau richtig, genauer in der Hofmarkstubn im Turm zu Schloss Schedling. Bereits sein Äußeres ist gruselig-bizarr: Asymmetrisch angeordnete Fenster in geschichtsträchtig anmutendem Mauerwerk versprühen bereits mystische Schwingungen, während das Interieur gänzlich aus Holz besteht. Die Unterkunft bietet also beste Voraussetzungen für beispielsweise Paare, die der minderjährigen Süßigkeiten-Mafia in der heimischen Nachbarschaft entkommen, aber dennoch nicht gänzlich auf das gewisse Halloween-Grusel-Gefühl verzichten möchten.  


Fazit
Überall in Deutschland verteilt finden sich gruselige Orte und Unterkünfte, die sich für einen gelungenen Halloween-Trip eignen. Ob Grusellabyrinth, verlassene Orte oder bizarr anmutende Waldabschnitte: Gänsehaut ist bei unseren Tipps mehr als garantiert. Auch kleine Geisterjäger oder Familien finden Attraktionen, die das richtige Maß an Schauderhaftem bieten. Egal, für was ihr euch entscheidet: Mit CHECK24 findet ihr die günstigsten Ferienwohnungen in unmittelbarer Nähe zum jeweiligen Gruselvergnügen – an Halloween und darüber hinaus. Für eine Halloween-Reise außerhalb Deutschlands Grenzen, schaut euch einmal diese gruseligen Reiseziele für Halloween genauer an.

Hinweis: CHECK24 übernimmt keine Garantie für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Die Inhalte unserer Artikel sind sorgfältig recherchiert und verfasst. Sie dienen als Inspiration, Information und stellen Empfehlungen der Redaktion dar. Dabei achten wir darauf, mit unseren Texten niemanden zu diskriminieren und beziehen in allen Formulierungen stets alle Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität ein.

Wer schreibt hier?

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Daniel Ohlhoff

Rastlos auf der Suche nach neuen Kulturen und inspirierenden Eindrücken: Ob Auslandsjahr in den hitzigen Südstaaten der USA, Portugals Traumküsten oder mein persönlicher Sehnsuchtsort – die flirrende Megacity Istanbul – Reisen ist meine Leidenschaft. In der Online-Redaktion von CHECK24 gebe ich alles, um Leser mit meinen Blogartikeln, Hotelbeschreibungen und Reisetipps zu motivieren, ihren Horizont mit aufregenden, humorvollen oder unkonventionellen Reiseerlebnissen zu erweitern.